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CASH CLUB – Die bitteren Tränen einiger ehrlicher Erb*innen

Frauen und Fiktion

  • © Frauen und Fiktion, Paula Reissig

  • © Frauen und Fiktion, Paula Reissig

  • © Frauen und Fiktion, Paula Reissig

  • © Frauen und Fiktion, Paula Reissig

  • © Frauen und Fiktion, Paula Reissig

Termine

  • Sa 9.3.24, 20:15
  • Fr 15.3.24, 20:15
  • Sa 16.3.24, 20:15
  • So 17.3.24, 18:00
PREIS: €8 – €28 ORT: LICHTHOF Theater Tickets

Dauer: ca. 60 Minuten

Pressestimmen:

„Die Performance entlarvt kurzweilig und unterhaltsam die Praxis des Erbens als Strategie patriarchalen Machterhalts. Was bleibt von uns, wenn wir nicht mehr sind? Und wer entscheidet darüber? Eine Trauerfeier, die vielleicht gar keine ist, manchmal so rasant gespielt, dass man am liebsten zurückspulen möchte, um die Szene noch einmal anzuschauen.“ Clara Dünkler, taz, 13.03.24

„Der Abend zumindest verzettelt sich hier auf eine ganz reizende Weise. Das Publikum wird gefragt, was es denn mit einem geerbten Fabergé-Ei anstellen würde. Antwort: verkaufen. Bloß keine Aufgabe
annehmen. Pfeifer singt ein Lied, räkelt sich auf der Bühne, wechselt das Kostüm (Felina Levits), das ist
schön anzusehen, ebenso wie die Lichtstimmungen, die hübschen Videoverfremdungen (Paula Reissig).
Es führt nur nirgendwo hin.“ Falk Schreiber, Hamburger Abendblatt, 09.03.24

Jedes Erbe ist ein Geheimnis. Für die anderen.

Jedes größere Erbe ist Zeugnis eines vergangenen Verbrechens.

Jedes erwartete Erbe erhöht die Risikobereitschaft.

Jedes Erbe produziert neue Perspektiven.

Für einige gibt es viel zu gewinnen, für andere nichts zu verlieren.

In der Solo-Performance Die bitteren Tränen einiger ehrlicher Erb*innen stehen sowohl Erb:innen als auch Erblasser:innen im Zentrum. Denn sie waren sich nie so nahe wie heute: Wer heutzutage viel erben wird, muss nicht auf den Tod der Angehörigen warten, sondern wird nahezu steuerfrei mit „warmer Hand“ beschenkt.

In einer rauschhaften Trauerfeier lotet die Performerin Charlotte Pfeifer moralisch fragwürdig das Verhältnis dieser zwei Perspektiven aus. Sie versucht ehrfurchtsvoll von den Lebenden zu erben und gleichzeitig die Erblinie schamlos zu unterbrechen. Das Publikum ist eingeladen, dem Tod einer noch nicht Verstorbenen zu gedenken und in einem interaktiven Setting ihr Erbe aufs Spiel zu setzen.

Im direkten Dialog mit der Performerin werden die vermeintliche Naturgegebenheit familiärer Erblinien und die Herausforderung des eigenen Ablebens verhandelt. Was bleibt am Ende? Vielleicht der Wunsch, nach dem Tod spurlos zu verschwinden oder sich um Kopf und Kragen zu spielen.

Die Solo-Performance Die bitteren Tränen einiger ehrlicher Erb*innen ist nach Wir reden über Geld (Mai 2022) der zweite Teil der CASH CLUB Trilogie von Frauen und Fiktion. Im Rahmen der Konzeptionsförderungen der Behörde für Kultur und Medien Hamburg sowie des Fonds Darstellende Künste setzen sich Frauen und Fiktion von 2022-2025 künstlerisch und inhaltlich mit dem Thema „Geld“ auseinander.

CASH CLUB I – Wir reden über Geld
Ein Blick auf Finanzen, Arbeit, Altersvorsorge, Mai 2022

CASH CLUB II – Die bitteren Tränen einiger ehrlicher Erb*innen
Perspektiven auf das Verhältnis von Erben und Vererben, März 2024

CASH CLUB III – Beyond Capitalism (AT)
Visionen der Veränderung

Konzeption, Recherche, Umsetzung: Frauen und Fiktion (Eva Kessler, Felina Levits, Paula Reissig) & Sahba Sahebi / Performance: Charlotte Pfeifer / Regie: Sahba Sahebi Dramaturgie: Eva Kessler / Bühne & Video: Paula Reissig / Kostüme & Maske: Felina Levits / Textentwicklung: Eva Kessler, Charlotte Pfeifer, Sahba Sahebi / Musik: Jonas Mahari / Technische Leitung: Lars Kracht / Licht: Anja Kerschkewicz / Grafik: Jascha Kretschmann & Franz Thöricht (JASCHA&FRANZ) / Produktionsleitung: ehrliche arbeit – freies Kulturbüro, Nina Klöckner / Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Anja E. Redecker (PK3000), Florian Hohnhorst / Anfertigung Kostüm: Caroline Packenius / Tischlerei: Wiebke Frerichs & Malin Walleser

Dank an unsere Interviewpartnerinnen Lucy Chebout und Dr. Thekla Schleifenbaum

Frauen und Fiktion zeichnen sich durch ihre genaue Recherchearbeit aus, die die Grundlage für ihre Performances bildet. Während sich das Kollektiv bisher zumeist auf interviewbasierte Texte bezogen hat, konzentriert es sich in dieser Arbeit mit dem Regisseur und Autor Sahba Sahebi auf die Collage unterschiedlicher Textformen – den Rückgriff auf Fragmente aus Dostojewskis Roman „Der Spieler“ sowie die eigene Textentwicklung während der Probenarbeit mit Charlotte Pfeifer. Im gemeinsam entwickelten Monolog werden Gedankenfäden aus Dostojewskis Roman – zu den Themen Erben, Spielen und Arbeiten – ins Heute weitergesponnen und dabei einige verbreitete Grundannahmen infrage gestellt. Wie schon bei vergangenen Theaterarbeiten und auch beim Hörstück “Cash Club – Wir reden über Geld” steuert Jonas Mahari die musikalischen Atmosphären zur performativen Testamentsverlesung bei.

Gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie der Freien und Hansestadt Hamburg, Behörde für Kultur und Medien.