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JUDEN JUDEN JUDEN - Festival 15. - 24. Juni 2023
Konzertabend mit Alexander Polinsky und Ryskinder
Termine
- Sa 17.6.23, 19:30
Vom 15. bis 24. Juni 2023 findet im LICHTHOF Theater rund um das neue Bürger:innenbühnenstück JUDEN JUDEN JUDEN in der Regie von Ron Zimmering und Dor Aloni ein Festival statt. Neben der Uraufführung von JUDEN JUDEN JUDEN – Das Stück der Bürger:innenbühne wird auch das Ein-Personen-Stück Hitler Baby One More Time von Dor Aloni und Raban Witt wieder aufgeführt. Darüber hinaus wird es ein Rahmenprogramm geben, das jüdisches Leben in Hamburg feiert und laut aufleben lässt. Mit Musik von Gennady Tsypin, Iryna Kaplan, Yehuda Kornfeld, Alexander Polinsky, dem Jewish Chamber Orchestra Hamburg, der israelischen Band Ryskinder und dem Singer und Songwriter Daniel Kahn, sowie Lesungen und Podiumsgesprächen.
Medienecho:
NDR 90,3 Kulturjournal
Hamburger Abendblatt
NDR Hamburg Journal
Programm
Do, 15.06.
19:30 Uhr JUDEN JUDEN JUDEN — Das Stück der Bürger:innenbühne | PREMIERE
21:00 Uhr Konzert Gennady Tsypin und Iryna Kaplan
21:30 Uhr Konzert Yehuda Kornfeld
Fr, 16.06.
19:30 Uhr Hitler Baby One More Time – Performance
21:00 Uhr Podiumsgespräch mit Dor Aloni, Tomer Gardi und Klarina Akselrud
Sa, 17.06.
19:30 Uhr Konzert Alexander Polinsky
20:00 Uhr Konzert Ryskinder
So, 18.06.
17:00 Uhr Lesung Alexander Estis
18:00 Uhr JUDEN JUDEN JUDEN – Das Stück der Bürger:innenbühne
Do, 22.06.
19:30 Uhr JUDEN JUDEN JUDEN – Das Stück der Bürger:innenbühne
im Anschluss: Publikumsgespräch (Moderation: Simoné Goldschmidt-Lechner)
Fr, 23.06.
19:30 Uhr Hitler Baby One More Time – Performance
21:00 Uhr Late Night mit Daniel Kahn & Guests
Sa, 24.06.
19:30 Uhr JUDEN JUDEN JUDEN – Das Stück der Bürger:innenbühne
21:15 Uhr Konzert: Jewish Chamber Orchestra Hamburg
im Anschluss: DJ Gil Abramov
JUDEN JUDEN JUDEN – Das Stück der Bürger:innenbühne
In verschiedenen Erzählsträngen wird jüdisches Leben in Hamburg erlebbar gemacht – wie es aktuell ist, wie man es sich vorstellt, wie es sein könnte. Anti- und philosemitische Klischees werden hinterfragt und die zugeschriebene Besonderheit des Judentums neben ein jüdisches Selbstverständnis gesetzt. Inspiriert von Stefan Heyms Interpretation von Ahasver, dem ewig wandernden Juden, wird eine vielstimmige Geschichte gesponnen. Die Darstellenden und das Team setzen sich dabei mit ihren jüdischen Biografien ins Verhältnis zu den behandelten Themen, erfinden sich neu und kommen zu ungeahnten Erkenntnissen.
Regie: Ron Zimmering, Dor Aloni / Text: Simoné Goldschmidt-Lechner / Bühne: Letycia Rossi / Kostüm: Florian Parkitny / Kostümassistenz: Sara Bentivogli / Musik: Gil Abramov / Produktion: Gregory Popov / Ton: Beata Berger / Lichtdesign: Sönke Christian Herm / Assistenz: Regina Stempel, Kairija Heye
Darsteller:innen: Virginia Brunnert, Dr. Anne K. Gahlenbeck, Kamila Gambietz, Paul Gorbach, Iryna Kaplan, Eli Kappo, Benjamin-Lew Klon, Alona Konovalchuk, Alexander Polinsky, Adriana Sass, Piotr Schulsinger, Nieli Stauber, Olena Tyshakova
Gefördert durch die Behörde für Kultur und Medien Hamburg, die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien im Programm Neustart Kultur (Back to stage – Deutscher Bühnenverein) und die LICHTHOF Stiftung. Mit freundlicher Unterstützung von MIT2WO Kulturnetzwerk.
Hitler Baby One More Time
Von Dor Aloni und Raban Witt
Regisseur und Schauspieler Dor Aloni fragt in seiner Performance nach dem Zusammenhang von kollektivem Trauma und individueller Identität. Auf der Suche nach dem Bösen in sich und uns begibt er sich auf die Fährten seiner Erinnerung: vom jemenitisch-jüdisch verwurzelten Elternhaus über die israelische Armee, bis hin zu einer Begegnung mit Hitler in einem Münchner Fernsehgeschäft. Seine eigene Biographie dient dabei als Material eines großen Schwindels, in dem das Opfer zum Täter und das Motiv der Rache zur Waffe gegen die Rollenzuschreibungen der Erinnerungskultur wird.
Text: Dor Aloni, Raban Witt / Regie, Schauspiel: Dor Aloni / Musik: Gil Abramov / Bühne: Mara-Madeleine Pieler / Kostüme: Christina Geiger / Dramaturgie: Valentina Tepel / Assistenz: Lucca Pawlik / Video: Benjamin Hassmann, Mohammad Poori
Gefördert durch die Wiederaufnahmeförderung der Behörde für Kultur und Medien Hamburg
Konzerte:
Gennady Tsypin & Iryna Kaplan
Der in Almaty (Kasachstan) geborene Multiinstrumentalist und Improvisationskünstler Gennady Tsypin ist jüdischer Abstammung, professioneller Komponist und Mitglied der Komponistengilde der Union russischer Filmemacher. Mehr als 50 Dokumentarfilme und 30 Theaterstücke hat er mittlerweile vertont. Filme mit seiner Musik wurden bei internationalen Filmfestivals ausgezeichnet. Special Guest Iryna Kaplan wirkt auch als Darstellerin bei JUDEN JUDEN JUDEN mit.
Yehuda Kornfeld
Yehuda Kornfeld (alias Gil Abramov) beschreibt seinen Musikstil als „Outlet of void fragments of hopes broken hearts wrapped in sorrow and love” – Softcore Avant Folk. Der musikalische Leiter von JUDEN JUDEN JUDEN und Hitler Baby One More Time ist Musikkomponist und -produzent, schreibt Film- und Theatermusik und kann ein weites musikalisches Repertoire vorweisen.
Alexander Polinsky
Der fünfzehnjährige Alexander Polinsky präsentiert eigene Kompositionen auf Geige und Klavier. Polinsky gilt als großes musikalisches Talent und setzt sich in seinen Kompositionen unter anderem mit Fragen zu jüdischer Identität auseinander. Für die Bürger:innenbühne wirkt Polinsky als Darsteller mit.
Ryskinder
Ryskinder (alias Asaf Eden) aus Jerusalem gilt als eine der meistbeachteten Stimmen in Israels alternativer Musikszene und findet mit seinem einzigartigen Sound auch weltweit immer mehr Beachtung. Dabei setzt er sich über alle musikalischen Genres hinweg und mixt Psych Rock, Hip Hop und elektronische Musik mit kraftvollem Groove, hebräischem Rap und poetischen Texten, die sowohl das Politische als auch das Surreale berühren.
Lesung:
ALEXANDER ESTIS
Kabarett Schabbat
Wollen Sie wissen, was schlimmer ist: oj wej oder oj oj? Inwiefern eine jüdische Mutter genau wie alle anderen Mütter ist – aber nur fast? Warum geteilte Zores doppelte Zores sind? Wovon die ganze Mischpoke sofort meschugge wird? Was sich mit Mojsche zutrug, als er ein Goj wurde? Wieso Jiddisch sprechen wie Liebe machen ist? Oder warum Sie gerade dann Ezzesbrauchen, wenn Sie keine zu brauchen meinen? Wenn Sie all das wissen wollen, werden Sie Antworten erhalten, die vielleicht sogar beinahe stimmen. Denn Alexander Estis redet Tacheles, selbst wenn er Schmonzes erzählt. Der jüdisch-russisch-deutsch-schweizerische Autor mit ukrainisch-moldawischen Wurzeln liest aus seinen sprachakrobatischen Satiren (Kolumne »Ezzes von Estis«) – hier bekommen Sie so viel Jiddischkeit verpasst, dass Ihnen Pejes wachsen!
Late Night – mit Special Guest Daniel Kahn
Sänger, Musiker, Schauspieler, Regisseur, Komponist und unterhaltsamer Geschichtenerzähler in einer Person – das ist Daniel Kahn. Geboren und aufgewachsen in Detroit, hatte er Gelegenheit, seinen Platz zwischen schwarz und weiß, arm und reich, oben und unten, drinnen und draußen zu suchen. Nach einem Theater- und Musikstudium lebte und arbeitete er in New Orleans, Detroit, New York und Ann Arbor und machte sich als Barpianist, auf Bluegrass Jams und Punk Zirkus Paraden, mit Regiearbeiten und als Schauspieler einen Namen. Außerdem komponierte er die Musik zu einer Produktion von Brechts “Mann ist Mann“. www.paintedbird.de/
Mitwirkende:
Daniel Kahn (Special Guest) Alexander Polinsky, Iryna Kaplan, Gil Abramov, Dor Aloni und weitere
Jewish Chamber Orchestra Hamburg
Das Orchester wurde 2018 gegründet, mit der Idee, nach mehr als 80 Jahren erneut ein Jüdisches Kammerorchester in Hamburg zu etablieren. Damals, 1934, entstand es als Resultat der Ausgrenzung jüdischer Musiker aus dem öffentlichen Leben, die sich sodann als Ensemble formierten und vier Konzerte spielten, bis das Orchester aufgrund des Berufsverbots für Juden aufgelöst werden musste. Das heutige Ensemble verfolgt nun das Ziel, einerseits an die grausame Zeit des Nationalsozialismus zu erinnern und andererseits jüdische Kultur und Musik einem breiten Publikum bekannt zu machen.
Programm
Emanuel Meshvinski, geb. 2002, Rhapsody für Streichquartett
Alexander Borodin (1833-1887), Notturno aus dem Streichquartett Nr. 2
Erwin Schullhoff (1894-1942), 5 Stücke für Streichquartett, I. Alla Valse viennese (allegro), II. Alla Serenata (allegretto con moto), III. Alla Czeca (molto allegro), IV.
Mitwirkende:
Emanuel Meshvinski – Violine I / Desheng Chen – Violine II / Natalia Alenitsyna – Viola / Jakob Solle – Violoncello