WE PRESENT #15: LINKE/KORFANT, RAMM, ZHOU

Junge Hamburger Performance

LICHTHOF Theater

Samstag, 08.02.2020 | 20:15 Uhr

© Kevin Visdeloup

WE PRESENT #15 zeigt drei Performances die um Autobiografisches kreisen: Wie wachse ich in einem sozialistischen System auf, das kapitalistisch agiert? Was ist meine Arbeit wert? Und wie kann ich am Ende des Lebens glücklich sein?

Anna-Kirstine Linke/Christine Korfant 
SCHATTEN (EURYDIKE SAGT)

„Das mit ihm und mir, das war was Festes. Aber ich bin nicht mehr fest und werde auch nicht mehr fest sein.“ Wie trennt man sich von einem Menschen, mit dem man sein Leben verbracht hat? Und woher kommt das Vertrauen, noch mal ganz neu zu beginnen? Eurydike trennt sich von Orpheus und nimmt Anlauf in Richtung – ja, was eigentlich? Selbstbestimmung? Freiheit? Sie bricht auf wie die Holzfällerin in den Wald. Mit der Musik ihres Lebens. Und einem Teppich unterm Arm. Durch Erinnerungsfetzen und Gedankenstriche.

Text: Elfriede Jelinek / Mit: Christine Korfant / Regie: Anna-Kirstine Linke / Kostüm: Donata Deck / Dramaturgie: Valentina Tepel / Probenfreund*innen: Lorenz Nolting, Lisa Pottstock

Dank an: Marius Alsleben, Montserrat Borreda, Clara Brauer, Hannah del Mestre, Eliana Kirkcaldy, Hannah Lesser, Alia Luque, Isabel Osthues, Nina Peters, Dorothea Ratzel, Theresa Schlesinger, Eva-Maria Voigtländer, Petra Vormbrocke, Jonas Wolf und Basti für sein offenes Ohr

Studienprojekt III Regie Schauspiel der Theaterakademie Hamburg, Hochschule für Musik und Theater, in Kooperation mit der Bühnenraumklasse der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg (HfBK), den Fachbereichen Gestaltung/ Kostümdesign der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW) und Kampnagel

Christopher Ramm
BEYOND PRICE

Ein Leben lang arbeiten wir. Jobs die wir hassen, Jobs, die wir lieben. Berufe werden zur Berufung, Kolleg*innen werden zu Freund*innen und der Spaß kennt keine Grenzen. Wir sind die Arbeitsgesellschaft. Arbeit organisiert unseren Alltag, unser Leben und sogar unsere Träume. Doch nicht jede Arbeit scheint gleich viel wert zu sein.
Im Mai 2018 starb die Großmutter des Performers Christopher Ramm im Alter von 90 Jahren. Die Familie sagt, sie hat nie gearbeitet, ihr Mann hat das Geld verdient. Lohnarbeit vs. Reproduktive Arbeit? Was ist mehr wert?
Der 27jährige Christopher steht am Beginn seines Arbeitslebens gemeinsam mit den Seniorinnen Liesl (81) und Marie (71) auf der Bühne. Zusammen haben sie einhundertsiebzig Jahre Arbeitserfahrung. In einer Performance über Genrationen und Geschlecht beleuchten sie ihre Biografien und verhandeln den Wert von Arbeit.

Von: Christopher Ramm / Mit: Liesl Lappat, Marie Gieskes, Christopher Ramm / Outside Eye: Swaantje Gieskes / Bühne: Carolina Brandt

Dong Zhou
TRÄUME DES SOZIALISTISCHEN MÄDCHENS

„Es war ein seltsames Gefühl, sozialistische Theorie zu lernen und sich gleichzeitig dem enormen wirtschaftlichen Wandel zu stellen. Die Kollisionen zwischen dem Lehrbuch und dem Leben, dem Kollektivismus und der Erregung des Selbstbewusstseins waren mein Alltag.“ Mit Geigenspiel, Performance, elektronischer Musik und Videoprojektionen erzählt die Performerin im „Stream of Consciousness“ von ihren Kindheitserfahrungen, ihrer Zeit als Orchestermusikerin und ihren Erfahrungen als Frau.

Komposition / Performance: Dong Zhou / Tontechnik: Yat-Fung Wong

Gefördert durch: Claussen Simon Stiftung