Veranstaltungsspecial zum Weltfrauentag

Netzwerk Freier Theater – NFT präsentiert zum Weltfrauentag ein Theater-Feature zum Hören

Frauen und Fiktion

Mo 08.03.21 | Stream

© Frauen und Fiktion

Anlässlich des Internationalen Frauentags nehmen die neun Spielstätten des Netzwerks Freier Theater – NFT die Audioaufführung „Suit your Body“ deutschlandweit zeitgleich in ihre Online-Spielpläne auf. In „Suit your Body“ hinterfragt das Theaterkollektiv Frauen und Fiktion – das gerade erst zum nachtkritik-Theatertreffen eingeladen wurde – gängige Schönheitsnormen. Auf Basis eines Interviews mit Natalie Rosenke, einer Expertin für das Thema Gewichtsdiskriminierung, kreieren sie mit einem Frauenchor ein Theater-Feature zum Hören, in dem alle Körper erwünscht sind.

Zur digitalen Ausstrahlung im TD Berlin verlinken zeitgleich das LICHTHOF Theater Hamburg, das WUK Halle, das Theater Rampe Stuttgart, die Schwankhalle Bremen, das Pathos München, das LOT Braunschweig, das Studio Naxos Frankfurt und zeitraum exit Mannheim.

Zusätzlich findet ab 20 Uhr das „8M After-Strike Konzert“ statt. Die Schwankhalle und frauenseiten laden alle Frauen, Trans*-, Inter*- und Non Binary-Personen, Queers und Verbündete ein, sich beim 8M After-Strike Konzert im Livestream von Patriarchat, Streik und Care Arbeit zu erholen und gemeinsam zu feiern – mit THORD1S, Awa Khiwe und Lady Oelectric.

„Ich bin oft in Räumen unterwegs, wo von “Übergewicht” gesprochen wird, wo ich frage: Von welchem “Über-” reden wir? “Über erwünscht”, “über moralisch gut”, “über-…äh”?“ Natalie Rosenke

Ein Frauen*chor leitet uns vorbei an Echokammern des Körperhasses in den Resonanzraum des eigenen Körpers. Die Stimmen bilden einen Gemeinschaftskörper, der atmet, spricht und sich geräuschvoll äußert. Der Fragen stellt, Antworten sucht und von ungewöhnlichen Perspektiven erzählt, die selbstverständlich sein könnten. Ein befreiter Chorkörper, der miteinander klingt, aus vollem Halse singt und sich Worte wie “dick” zurückerobert. Ein unfassbar schöner Kollektivkörper, der am Ende mit seinem Publikum verschmelzen will.

Hier wird der Wettstreit der Körper aufgehoben und ein neuer Blick geübt. Im interessierten und wohlwollenden Zuhören entdecken wir vieles, was wir oft schmerzlich vermissen und finden eine Schönheit, die uns von der Last des Mangels befreit. Mit einer Ode an die Vielfalt im Ohr schweben wir schließlich mit Leichtigkeit auseinander.

Mit: Natalie Rosenke (Interview), Projektchor der IPU: Daniela Acosta, Anna Beckha, Azemine Qorraj, Lea Stein, Kathrin Vogt, Frieda Völk, Maria Weisse, Maria Zwißler / Konzept: Frauen und Fiktion (Anja Kerschkewicz, Eva Kessler, Felina Levits, Paula Reissig) / Textfassung und Dramaturgie: Anja Kerschkewicz, Eva Kessler, Paula Reissig, Alisa Tretau / Raum: Klaas Hübner, Anja Kerschkewicz, Felina Levits, Paula Reissig / Chor, Koordination und Textarbeit: Eva Kessler / Chor, Stimmbildung und Einstudierung: Eva Späth / Musikalische Leitung und Sounddesign: Panagiotis Iliopoulos / Interviewleitung: Anja Kerschkewicz, Alisa Tretau / Tonschnitt: Florian Hohnhorst, Panagiotis Iliopoulos, Paula Reissig / Toneinrichtung und Raum: Florian Hohnhorst, Marcus Thomas / Studioaufnahmen: Martin Lutz, Marcus Thomas / Technik und Lichtdesign: Jones Seitz / Mitarbeit Licht: Anja Kerschkewicz / Produktionsleitung, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Florian Hohnhorst / Grafik: Kevin Visdeloup

Das feministische Kollektiv Frauen und Fiktion (Anja Kerschkewicz / Eva Kessler / Felina Levits / Paula Reissig) forscht seit 2014 in recherchebasierten Performances zu Geschlechterrollen und Fragen nach Gleichberechtigung. Die Forderung nach Gleichberechtigung und damit das in Frage stellen gängiger medialer und gesellschaftlicher Narrative ist Teil ihrer Praxis, die als ästhetische Erfahrung für das Publikum produktiv wird. In ihren Performances und Workshopformaten schaffen sie Räume für Empowerment durch geistige Erregung.

Natalie Rosenke ist Vorsitzende der Gesellschaft gegen Gewichtsdiskriminierung. Schwerpunkte ihrer Arbeit sind: Antidiskriminierungspolitik, Fat Rights und der Wandel des Körper-Diskurses. Sie setzt dabei häufig auf politische Aktionskunst, um Gewichtsdiskriminierung greifbar zu machen und zum Thema ins Gespräch zu kommen.

Gefördert durch die Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa und den Berliner Projektfonds Kulturelle Bildung (BPKB)

In Kooperation International Psychoanalytic University Berlin (IPU)

Die Produktion SUIT YOUR BODY feiert ihre Online-Premiere am TD Berlin am 27. Februar um 20:00 Uhr und ist zu dieser Uhrzeit auch am 28. Februar und 07. März auf der Streamingseite des TD Berlin und des Pathos München zu sehen. Am Internationalen Frauentag 08. März kann der Audiostream dann ganztägig on demand zu jeder frei wählbaren Uhrzeit abgerufen werden.