POLITISCHES SOLO – EINE AKTIONSFORM

Performance mit Diskussion und Vorträgen

müller*****/Elisa Müller

Freitag, 27.09.2013 | 20:15 Uhr
Samstag, 28.09.2013 | 20:15 Uhr

(c) Michaela Muchina

Es gibt viele Formen aktiver Beteiligung. Einige lassen sich mit wenig Mühe in die Tat umsetzen, andere erfordern größeren Aufwand. Die Unterschrift bei einer Online-Petition via facebook, der Leserbrief zu einem strittigen Thema, das Engagement in einer Menschenrechtsorganisation oder die Teilnahme an Versammlungen und Demonstrationen – der Appell ist allgegenwärtig: Handle, interveniere! Und doch bleibt häufig das paradoxe Gefühl zurück, als Einzelner kaum etwas konkret bewirken zu können.

Wo beginnt die eigene Verantwortung? Wie ist politische Mitbestimmung in unserer Demokratie zu verstehen und anzuwenden? POLITISCHES SOLO beantwortet diese Fragen nicht anhand einer abstrakten Analyse von Systemen, sondern thematisiert den eigenen Aktionsraum und das ganz alltägliche Tun.

Im Anschluss an die Aufführung kommt es zu einem Blickwechsel: Expertinnen und Experten aus Theorie und Praxis werden aus ihrer Perspektive darüber sprechen, wie der eigene politische Handlungsspielraum erweitert werden kann.

Freitag, 27. September: „Enjoy Poverty“ (NL/Kongo 2008) von Renzo Martens

„Enjoy Poverty“ verkünden die riesigen Neon-Buchstaben, die der niederländische Künstler Renzo Martens quer durch den Kongo transportiert. Armut sei das Kapital des Kongos, verkündet er der kongolesischen Bevölkerung, mit Bildern unterernährter Kinder könnten lokale Fotografen 1000 Dollar im Monat verdienen. Die provokante Dokumentation wurde unter anderem bei der Berlin Biennale im Jahr 2010 gezeigt.

Samstag, 28. September: „Ironie und Widerstand“ (Nicklas Baschek, Uni Hamburg)

Wie ist Widerstand auf der Höhe der Zeit denkbar, und wann droht er, selbstgerecht oder dogmatisch zu werden? Kann Ironie als Widerstand funktionieren? Oder ist Ironie bloß Ausdruck des Verfalls der öffentlichen Debatte, markiert sie den endgültigen Rückzug ins Private? Nicklas Baschek versucht zu skizzieren, wie eine ironische und gelassene Form widerständiger Politik aussehen könnte, die es schafft, kritisch, aber nicht dogmatisch zu sein.

  • Konzept & Performance: Elisa Müller
  • Mitarbeit Dramaturgie: Fanny Frohnmeyer
  • Rahmenprogramm: Inga Schaub
  • Recherche: Leena Crasemann
  • Ausstattung: Michaela Muchina
  • Produktionsleitung: ehrliche arbeit – Freies Kulturbüro

Eine Produktion von müller***** in Kooperation mit Vierte Welt Kollaborationen, FFT, Freies Kunst Territorium Bochum

Gefördert durch NRW Landesbüro Freie Kultur und die Freie und Hansestadt Hamburg, Kulturbehörde.

Mit freundlicher Unterstützung der Rosa Luxemburg Stiftung