HERZ DER FINSTERNIS

Nach Joseph Conrad

costa compagnie

Freitag, 07.09.2012 | 20:15 Uhr
Sonntag, 09.09.2012 | 19:00 Uhr
Donnerstag, 27.09.2012 | 20:15 Uhr
Freitag, 28.09.2012 | 20:15 Uhr
Samstag, 29.09.2012 | 20:15 Uhr
Sonntag, 30.09.2012 | 19:00 Uhr

(c) G2 Baraniak

„Felix Meyer-Christian baut – mit gedanklicher Schärfe und künstlerischer Widerständigkeit – eine artistische Stromschnelle in den sich konsumfreundlich und träge dahinwälzenden Theater-Mainstream.“ (Klaus Witzeling im Hamburger Abendblatt vom 12.9.2012)

Joseph Conrad beschreibt in seiner kritischen Auseinandersetzung mit dem Kolonialismus des 19. Jahrhunderts die tief sitzende Angst vor dem Fremden und die Tendenz des scheinbar zivilisierten Menschen, sich über das „Andere“, das „Wilde“, zu erheben.

Marlow, Kapitän einer belgischen Handelskompanie, macht sich auf zu einer langwährenden, kräftezehrenden Flussfahrt durch den kongolesischen Dschungel, um an deren Ende den wahnsinnigen Elfenbeinhändler Kurtz zu konfrontieren. Jener Abkömmling der Gesellschaft verkörpert eine neue und grauenhafte Idee: „Vernichtet all die Bestien.“ Und je tiefer er sich ins Herz der Finsternis begibt, desto durchlässiger werden die Grenzen zwischen Traum und Realität, Gut und Böse, dem Fremden und dem Eigenen – oder war es nicht schon immer das Gleiche?

Zwei Schauspieler, eine Tänzerin und eine Musikerin der costa compagnie erarbeiten sich den Weg des Erzählers Marlow in den Dschungel hinein, setzen sich und das Publikum dem Sog der Sprache Conrads aus. Hannah Arendt beschrieb den Roman als wichtiges Dokument, das über seinen realhistorischen Gehalt hinaus Vergangenheit und Zukunft bis heute lesbar und den Komplex von Handelsmacht, Unterdrückung und Rassenwahn verständlich macht. Eine Geschichte, die sich heutzutage in der Figur des russischen Waffenhändlers Viktor But ebenso spiegelt, wie in zwischenstaatlichen Handelsbeziehungen.

Nicht zuletzt ist HERZ DER FINSTERNIS als Urszene des 20. Jahrhunderts zu verstehen, durch die wir nachvollziehen, wie sich das Trauma eines Individuums in die Angst eines ganzen Kollektivs verwandelt.

Mit Lisa Flachmeyer, Signe Koefoed und Paul Walther

  • Regie und Text: Felix Meyer-Christian
  • Dramaturgie: Stawrula Panagiotaki
  • Bühne: Eylien König
  • Kostüme: Julia Berndt
  • Sounddesign und Musik: Katharina Kellermann und Matthias Reiling
  • Choreografie, Tanz und Video: Signe Koefoed
  • Licht: Sönke C. Herm
  • Video: Jonas Plümke
  • Regieassistenz: Liza Boban-Wyludda

Die Einführung am Donnerstag, 27. September muss aus Krankheitsgründen leider entfallen! 

Am Samstag, 29. September lädt der Verein der Freunde und Förderer des LICHTHOF zum Publikumsgespräch im Anschluss an die Vorstellung ei

Diese START OFF-Produktion wird ermöglicht durch:

Hamburgische Kulturstiftung, Mara&Holger Cassens Stiftung, Rusch-Stiftung