DAS JAHR VON MEINEM SCHLIMMSTEN GLÜCK
Nino Haratischwili
Freitag, 19.11.2010 | 20:15 Uhr - URAUFFÜHRUNG
Samstag, 20.11.2010 | 20:15 Uhr
Sonntag, 21.11.2010 | 19:00 Uhr
Freitag, 03.12.2010 | 20:15 Uhr
Samstag, 04.12.2010 | 20:15 Uhr
Sonntag, 05.12.2010 | 19:00 Uhr
Samstag, 08.01.2011 | 20:15 Uhr
Sonntag, 09.01.2011 | 19:00 Uhr
- Eine Ko-Produktion
- Mit Nino Burduli, Lisa Grosche, Solveig Krebs, Verena Reichhardt, Susanne Pollmeier, Anja Topf
„… sie lebten so lange die Männerphantasien, bis sie glaubten, es seien ihre.“ (Salman Rushdie)
Eine Frau liegt im Graben. Es hat einen Unfall gegeben. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite steht ein Auto, darin sitzt ein Mann, er bewegt sich nicht. Die Frau erinnert sich nicht an ihren Namen, weiß genauso wenig, warum sie eingeklemmt ist und Schmerzen hat, wieso sie überhaupt hierhin gekommen ist, nur „Gloomy Sunday“, das aus dem Autoradio dringt, scheint eine Spur zu sein … eine Spur zum Puzzle ihrer Identität und zugleich zu einer traurigen, kitschigen, pathethischen Liebesgeschichte, von denen wir alle genügend kennen. Denn Liebesgeschichten gibt es wie Sand am Meer.
Aber was bleibt, wenn alle Klischees als solche kenntlich werden und keine Illusion mehr bleibt? Finden wir da zu uns? Zu unserer ganz individuellen, unpathethischen, unkitschigen Liebesgeschichte? Oder müssen wir feststellen, dass sogar unsere Sehnsüchte zu Konstruktionen verkommen sind?
Eine eigene Geschichte erzählen, ist das überhaupt möglich? Ist es überhaupt die eigene, vor allem, wenn man sie aus der weiblichen Perspektive erzählen will? Ist die weibliche Perspektive am Ende doch nichts anderes als ein mediales, kulturelles, soziales Klischee?
Nino Haratischwili erhielt in diesem Jahr den Chamisso-Förderpreis. In ihrer Laudatio betonte Barbara Müller-Wesemann: „Sie hat einen ganz eigenen Ton gefunden, der ihrer Sprache Pathos ohne Sentimentalität und ihren Protagonisten Menschlichkeit ohne Verklärung verleiht.“
Regie: Nino Haratischwili
Bühne: Silke Rudolph / Daniela Herzberg
Kostüm: Gunna Meyer
Maske: Anna Pokrywiec
Dramaturgie: Julia Doan
Licht: Sönke C. Herm
Gefördert von der Hamburger Behörde für Kultur und Medien, hamburgische kulturstiftung, Robert Bosch Stiftung und LICHTHOF Stiftung.
In Zusammenarbeit mit arts&credits und Sofafotografie Hamburg
Die georgische Schauspielerin Nino Burduli lebt und arbeitet in Tiflis. Für DAS JAHR VON MEINEM SCHLIMMSTEN GLÜCK macht sie eine Ausnahme und vervollständigt ein ohnehin grandioses Ensemble.
Ein kurzes E-Mail-Interview:
Wie beschreibt man das Theaterspielen in Georgien in wenigen Sätzen?
Theaterspielen in Georgien ist eine Art von Existenz, wie ueberall auf der Welt wahrscheinlich auch, auch wenn nicht alle Kuenstler das so verstehen.
Was ist das Problem bzw. der Vorteil an der Theaterarbeit in einer Fremdsprache?
Weil die Theatersprache nie nur die Sprache selbst ist, koennten Probleme entstehen, wenn die Kollegen keine gemeinsame Interessen haben. Der Vorteil fuer mich aber ist, die bezaubernde Moeglichkeit eine neue „Welt“ – Menschen, Ideen, Theateraume, Beziehungen, u.s.w. – zu entdecken. Und noch ein „grosses Plus“ – ich mag Deutschland!
Was reizt Sie an der Arbeit in Hamburg?
Ich hab noch nie fuer ein fremdes Publikum in ihrer Muttersprache gespielt, in Hamburg wird es zum erstenmal so sein. Das reizt mich, und wie!!!
Was ist die Herausforderung an DAS JAHR VON MEINEM SCHLIMMSTEN GLÜCK?
Die Qualitaet des Stueckes, das Konzept der junger Autorin und Regisseurin, interessante Rollen. Und ich moechte mindestens so gut sein, wie auf georgischen Buehnen, fuer meine Kollegen, fuer das Hamburger Publikum und fuer mich selbst (klar!)