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Klageritual: Mourners of the world unite!

Performative Installation

Maria Markina / Anna Semenova-Ganz

  • © Genia Loginova

  • © Yuliia Kocherha

  • © Yuliia Kocherha

Termine

  • Fr 3.12.21, 20:15 | Premiere | 2G+ Veranstaltung
  • Sa 4.12.21, 20:15 | 2G+ Veranstaltung
  • So 5.12.21, 18:00 | 2G+ Veranstaltung
PREIS: €8 – €24 ORT: LICHTHOF Theater Tickets

Tun Sie nicht so, als wären die Dinge so wie früher.
Die Welt hat sich verändert.
Wie soll man jetzt leben?
Erlauben Sie sich, traurig zu sein.
Weinen Sie!
Kommen Sie zum Klageritual.

Die Corona-Pandemie hat uns alle getroffen. Wie sollen wir darauf reagieren? Was ist zu tun, wenn uns eine Krise heimsucht und um uns herum Chaos herrscht?

„Wir müssen lernen zu trauern“ – so das Credo von Stimmperformerin und Komponistin Maria Markina und Choreografin Anna Semenova-Ganz. In „Klageritual“ laden sie das Publikum ein, genau das zu tun, gemeinsam trauern und wehklagen, um so die Unterbrechung des üblichen Ganges der Dinge zu erfassen – und zu akzeptieren.

Obwohl es immer mehr Gründe für kollektive Trauer gibt, wird sie in unserer modernen, ganz auf eine lebensbejahende Positivität konzentrierten Gesellschaft weitgehend in den privaten Raum verdrängt. Das Ausleben und öffentliche Zeigen von Trauer ist ein Tabu. Selbst traditionelle volkstümliche oder religiöse Rituale, die gemeinschaftsstiftend wirken, nehmen in der kollektiven Praxis immer weniger Raum ein.

In „Klageritual“ wird die Trauer wieder aus dem privaten Raum hervorgeholt, entprivatisiert und öffentlich praktiziert. Im Rahmen einer partizipatorischen, performativen Installation entwickelt sich eine Praxis des Wehklagens, ein Ritual, das uns helfen soll, der neuen schrecklichen Welt um uns herum zu begegnen, in dem es unsere kollektiven Gefühle zum Ausdruck bringt.

English version

Don’t pretend that things have stayed the same.
The world has changed.
How are you supposed to live now?
Allow yourself to be sad.
Cry.
Come to Klageritual.

The Corona pandemic has hit us all. How should we respond to it? What to do when a crisis hits us and chaos reigns around us?

„We must learn to mourn“ – that is the credo of vocal performer and composer Maria Markina and choreographer Anna Semenova-Ganz. In „Klageritual“ they invite the audience to do just that, to mourn and lament together, thus grasping – and accepting – the interruption of the usual course of events.

Although there are more and more reasons for collective mourning, it is largely relegated to the private sphere in our modern society, which is entirely focused on life-affirming positivity. The living out and public display of grief is taboo. Even traditional folk or religious rituals that have a community-building effect take up less and less space in collective practice.

In „Klageritual“, mourning is again brought out of the private space, deprivatised and practised publicly. Within the framework of a participatory, performative installation, a practice of lamentation develops, a ritual that is meant to help us face the new terrible world around us by expressing our collective feelings.

Choreografie: Anna Semenova-Ganz / Stimmperformance und Komposition: Maria Markina / Performer:innen: Dana Anderson, Maria Markina, Ann-Kathrin Quednau, Аnna Semenova-Ganz, Ksenia Vidyaykina / Sound Design: Natalia Novikova / Kostüm: Genia Loginova

Ann-Kathrin Quednau
Ann-Kathrin absolvierte den Masterstudiengang Performance Studies in Hamburg und beschäftigt sich seitdem in ihrer künstlerischen Praxis mit der Verbindung von Stimme und Bewegung. Sie ist Mit-Organisatorin von Treffen Total (2014, 2016, 2018), einem kollaborativen Künstler:innen-Treffen auf K3 – Zentrum für Choreographie. Außerdem war sie Teil des Megafonchors, der ein Requiem zum Abschied der Esso-Häuser gesungen hat, und fühlt sich daher gut vorbereitet in ein weiteres Klagelied einzustimmen.

Dana Anderson
Dana Anderson ist eine Künstlerin aus Asien, die in Kasachstan und Deutschland aufgewachsen ist und derzeit in Hamburg lebt. Ihre Arbeit umfasst tänzerische Forschung und das Auflegen elektronischer Musik. Die Kunst des Zuhörens ist ein ständiger Fokus ihrer künstlerischen Praxis.

Gefördert durch:
Behörde für Kultur und Medien Hamburg