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Abaporu: Das andere Verschlingen

Tanz-Theater

ANALY NÁGILA FREITAS REIS

  • © G2 Baraniak

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Termine

  • Fr 11.3.22, 20:15 | Premiere | 3G Veranstaltung
  • Sa 12.3.22, 20:15 | 3G Veranstaltung
PREIS: €8 – €24 ORT: LICHTHOF Theater Tickets

 

Peter Hellings Vorbericht zu ABAPORU  im NDR 90,3 Kulturjournal vom 10.3.22 könnt ihr hier hören!

 

Dauer: ca. 80 Minuten

English version below

„Tupi, or not Tupi, that is the question.” Oder wer frisst wen?

Die Vorstellung von wilden Menschenfressern hat Europäern in Brasilien über Jahrhunderte Schrecken eingejagt und wurde als Vorwand für die Unterdrückung und Verdrängung der indigenen Tupi-Kultur genutzt. Der Akt des Verschlingens der Kolonisatoren wiederum ist eine Metapher für den Umgang mit dominanten kulturellen Einflüssen, eine selbstbewusste Inkorporation von Unterschieden.

In dieser Performance wird erforscht, wie das Prinzip der Anthropophagie ein Rezept bietet für die Selbstbehauptung gegenüber der Unterdrückung einer Mehrheitsgesellschaft. Mit vier Perfomer:innen aus vier Ländern wird in einer karnevalistischen, orgiastischen, nicht elitären, ethnisch gemischten Performance Unterdrückung bloßgestellt und dekonstruiert.

Analy Nágila Freitas Reis lädt das Publikum zu einem Festessen ein, bei dem die Unterdrückung langsam gekocht und in kleinen Happen serviert wird, in einer Mischung aus Tanz und Theater, in der Sprache zu Musikalität und Körperlichkeit zu Rhythmus wird. Abgrenzungen werden aufgelöst und verschlungen, Identitäten und Fremdbestimmung verzehrt, zermahlen, widergekäut und zusammen mit unserem Unbehagen wieder hervor gewürgt. In einer Pendelbewegung zwischen Zerstörung und Aufbau werden so unsere Gemeinsamkeiten und unsere Identitäten hinterfragt und das Hybride als Lösung, der Unterschied als das, was uns verbindet präsentiert.

English version

„Tupi or not to Tupi? that is the question“ or who eats who?

The idea of savage man-eaters has terrified Europeans in Brazil for centuries and was used as a pretext for oppression and displacement of the indigenous Tupi culture. The act of devouring the colonisers is also a metaphor for dealing with dominant cultural influences, a self-conscious incorporation of differences.

ABAPORU explores how the principle of anthropophagy offers a recipe for self-assertion in the face of the oppressions of a majority society. With four perfomers from four countries, oppression is exposed and deconstructed in a carnivalesque, orgiastic, non-elitist, ethnically mixed performance.

Regie, Performance, Dramaturgie, Choreographie: Analy Nágila Freitas Reis / Performance, Choreographie: Sujin Lee, Marco Merenda, Göktuğ Engel / Bühnenbild Design: Daniel Ducato und Robert Lütjens / Bühnenbild Umsetzung: Hannes und Max Hübener / Kostüme: Marco Merenda / Lichdesign: Lars Kracht/ Regieassistenz: Max Mandery und Brenda Alais / Graphikdesign: Raphael Freire

Gefördert durch: Freie und Hansestadt Hamburg, Behörde für Kultur und Medien, Hamburgische Kulturstiftung