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 „(save me) not” Browsergame
von Frauen und Fiktion

Vom Heldenmythos bis zum Computerspiel – in Erzählungen der westlichen Kulturgeschichte taucht sie immer wieder auf: die „damsel in distress“, das Fräulein in Not. In einer achtmonatigen Recherchephase sammelte das Kollektiv “Frauen und Fiktion” 30 Stunden Interviewmaterial mit Frauen aus den Bereichen Kampfsport, Selbstverteidigung, Sozialarbeit und vielen weiteren, um diesen Erzählungen neue Perspektiven entgegenzustellen. Aus diesem reichhaltigen Fundus an Geschichten, Haltungen und Erlebnissen kondensieren sie inhaltlich genaues und unterhaltsames Material, das als niedrigschwellige und zugleich gehaltvolle Grundlage für die Performance ebenso wie für das hierauf basierende Browsergame dient. In seiner Ursprungsfassung wurde das Projekt für das Theater Oberhausen entwickelt, jetzt hat es mit einer starken neuen Besetzung überarbeitet im LICHTHOF Theater Hamburg-Premiere gehabt.

Im Browsergame bewegen sich die User:innen durch ästhetisch sehr unterschiedliche 3 Level: In diesen Welten der digitalen Erweiterung von (save me) not, können einzelne Geschichten entdeckt werden, die an Objekte und Orte geknüpft sind – im weitesten Sinne ähnlich einem Point & Klick Adventure. Erfahrungen und Themenkomplexe entfalten sich durch Aktivierung einzelner Elemente. Für das Game “(save me) not” zeichnet sich insbesondere Paula Reissig (Gamedesign und Programmierung) verantwortlich: Sie gestaltete die animierten Welten unter Rückgriff auf die inhaltlichen Schwerpunkte der Performance.

Mit dem Game “(save me) not” tragen Frauen und Fiktion dem Wunsch Rechnung, neue Formate zu erforschen und eine nachhaltigen Auswertung der aufwendigen Interviewrecherchen des Kollektivs zu realisieren.

Credits Game
Von: Frauen und Fiktion (Eva Kessler, Anja Kerschkewicz, Felina Levits und Paula Reissig)
Gamedesign & Programmierung: Paula Reissig
Beratung: Benedikt Göpfert, Felina Levits
Basierend auf dem Hörspiel „(save me) not“ von Frauen und Fiktion
Es sprachen: Josefin Platt, Shari Asha Crosson, Elisabeth Hoppe, Ulrike Krumbiegel, Lina Krüger, Toni Lorentz und Eva Kessler
Komposition: Lina Krüger und Jonas Mahari
Technische Realisation: Andreas Stoffels, Susanne Beyer und Philip Adelmann
Hörspielregie: Anja Kerschkewicz und Eva Kessler
Dramaturgie: Julia Gabel und Johann Mittmann
Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2020/ca. 56′